Spezialanfertigung von Schienen

Ergotherapeutische Schienen sind aus thermoplastischem Material und werden individuell angefertigt und angepasst u.a. bei folgenden Erkrankungen:

- Funktionsstörungen in der Hand

- Nach Frakturen, Luxationen, Gelenkfehlstellung der oberen Extremitäten

- Beuge- und Strecksehnenverletzungen

- Periphere Nervenläsionen

- Entzündliche, rheumatische  Gelenkserkrankung (z.B. Arthrose,  Heberden, Bouchard)

- Nach Operationen (z.B. Morbus  Dupuytren), Morbus Sudeck oder CRPS

 

Schienenarten:

Statische Schienen

dienen der postoperativen Versorgung und Nachbehandlung zur Stabilisierung und Schmerzlinderung, z.B. bei entzündlichen Arteriitiden zur

- Verbesserung der Handfunktion, z.B. bei Handgelenksarthrosen

- Erhalt der Funktionsstellung

- Kompensation ausgefallener Muskelfunktionen

 

Dynamische Schienen

Dynamische Schienen sind aus zwei oder mehreren Teilen gefertigt, die durch mechanische Systeme beweglich miteinander verbunden sind.

 

Man unterteilt diese Schienen in:

Übungsschienen

zur Verbesserung der Beweglichkeit steifer Gelenke zur Neutralisation verlorener oder fehlender Bewegungsfunktionen zur Kräftigung geschwächter Muskeleinheiten

Quengelschienen 

Dehnung zu kurzer oder narbig geschrumpfter Muskel-Sehneneinheiten 

Dehnung/Lösung von Sehnenadhäsionen

 

Ziele der Behandlung:

- korrekte Lagerung

- Schmerzlinderung

- Schutz und Unterstützung bzw. Immobilisierung

- Korrektur von Deformitäten

- Einsatz von schwachen/fehlenden Muskelfunktionen

- Limitierung/Blockierung der Bewegung

- Hemmung des Muskeltonus

- Funktionsverbesserung

 

Gruppentraining für Vorschul- und Schulkinder

Für Vorschüler und Schüler der 1. - 6. Klasse bieten wir Gruppentherapien an. In der Kleingruppe mit vier bis fünf Teilnehmern lernen Kinder mit Lern- und Leistungsproblemen ihre Aufmerksamkeit und Konzentration zu erhöhen und damit ihr Lernverhalten zu verbessern.

Dabei werden ihnen Lern- und Lösungs-strategien vermittelt. Zur Verbesserung der sozialen Kompetenz wird die Selbststeuerungsfähigkeit sowie die Wahrnehmung und Verarbeitung sozialer Information trainiert.

Diese Form der Therapie eignet sich als Fortführung der Einzeltherapie, um den Transfer erlernter Fertigkeiten in den größeren Gruppenverband von Kindergarten und Schule zu ermöglichen.

 

Folgende Gruppen bieten wir in der Ergotherapie an:

- Marburger Konzentrationstraining

- soziale Kompetenzgruppe

- Feinmotorikgruppe

- Ergotherapeutisches Sozialkompetenztraining (EST)

Spiegeltherapie

Der Effekt der Spiegel-Therapie als zusätzliche Therapiemethode ist z. Zt. vor allem in Bezug auf die Motorik/ Funktion der oberen Extremität nach Schlaganfall nachgewiesen.

Bei der Behandlung spielen dabei vor allem die Spiegelneuronen im Gehirn eine tragende Rolle. Diese werden sowohl während der aktiven übungsphase aktiviert als auch beim Beobachten bestimmter Handlung der gesunden Extremität im Spiegel.

 

Therapeutische Anwendungsbereiche:

- Apoplex

- Neglect

- CRPS (auch chronisch)

- Phantomschmerzen

- Narbenschmerzen

- Arm- Handparesen

- Sensibilitätsstörrungen

- Parkinson ( Wahrnehmungsförderung, Bewegungsqualität )

- MS (Sensibilitätsstörung)

- Gesichtsausfälle

- Traumatische Schädigung des Gehirns

 

Auch nach längerer Zeit (3 - 5 Jahre nach dem Akutereignis) kann die Spiegeltherapie noch sehr effektiv sein.

 

Wie funktioniert die Spiegeltherapie?

Ein Spiegel wird vertikal vor den Patienten gestellt, so dass nur die nicht betroffene Extremität für den Patienten zu sehen ist. Die betroffene Extremität bleibt verborgen. Während der Behandlung führt der Patient bzw. die Patientin mit beiden Extremitäten Bewegungen synchron aus und betrachtet dabei das Spiegelbild. Durch das Spiegelbild entsteht beim Bewegen die Illusion, die betroffene Seite bewege sich ebenso wie die Gesunde. Die Therapeutin unterstützt die betroffene Extremität des Patienten, so weit es nötig ist. So entsteht auf der betroffenen Seite eine aktive, assistive oder passive Bewegung.

 

Vorteile der Spiegeltherapie:

Learned-non-use (=gelernter-Nicht-Gebrauch)

Der Patient/die Patientin erhält einen normalen visuellen Input. Bei anderen Therapieformen ist der visuelle Input üblicherweise gestört, da der Patient die Bewegung der betroffenen Extremität sieht. Oftmals weiß die betroffene Person gar nicht mehr, wie eine bestimmte Bewegung auszusehen hat. Der Kortex wird visuell nahezu fehlerfrei beeinflusst - wenn auch illusorisch. So können sich im Gehirn qualitativ gute Engramme (=Erinnerungsbilder) bilden.

Das Spiegelbild ist ein so starker Reiz, dass der Patient motiviert wird, seine betroffen Extremität wieder zu bewegen. 

 

Prämotorischer Kortex

Es findet die sensomotorische Integration statt, die es dem Patienten ermöglicht, ein neues motorisches Programm abzuspeichern - also normale Bewegung wieder zu lernen. 

 

Virtuelle Realität wird real

Es ist ein Training in virtueller Realität - der Patient lernt mit Hilfe des Spiegels durch Imitation. Er erfährt, wie die "gesunde" Bewegung aussieht und kann diese unmittelbar imitieren und üben. 

 

"Mental Imagery Training"

Die Patientin bzw. der Patient stellt sich während des Trainings bewusst vor, wie sich sein paretischer (betroffener) Arm bewegt. Die Vorstellung der Bewegung allein, soll die Erregbarkeit des Kortex und des spinalen Reflexbogens erhöhen. 

 

Wir bieten Ihnen ein individuell für Sie zusammengestelltes Trainingsprogramm und erarbeiten gemeinsam Übungen die Sie selbständig zu Hause durchführen können.